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Silverwood beim 3.
Goitsche-Fest
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Vom 12. bis 14.
August fand auf der Halbinsel Poch bei Bitterfeld das 3.
Goitsche-Fest statt. Die Goitsche ist ein Tagebaurestsee,
entstanden durch die Flutung ehemaliger Tagebaue südlich von
Bitterfeld mit einer Wasserfläche von ca. 13 km 2 und einem
Wasservolumen von ca. 216 Mil. m3. An der tiefsten Stelle
ist sie ca. 50m tief. Was ist nun das Goitsche-Fest? Nun laut
Werbung: „Das Goitsche-Fest ist ein Event für die ganze Familie.
Motorboot-Weltmeisterschaftslauf in der Formula-500, der
Europameisterschaft Formula-250 und -125, Truck-und Country-Festival
mit echten US-Rodeo und dem Heimatfest des Landkreises Bitterfeld.“
Weiter heißt es: „Das Erfolgsrezept dieses Konzeptes heißt -
EINTRITT UND CAMPING FREI“
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Für den Freitagabend war der Auftritt von Silverwood angekündigt
worden. Diese hatte ich seit der großen Umbesetzung der Band nicht
mehr gehört. Als wir am Freitagnachmittag dort ankamen herrschte
Sonnenschein bei angenehmen Temperaturen. Da Silverwood erst gegen
20:30 Uhr spielen sollte, war genug Zeit sich das Fest einmal näher
anzusehen. Das riesige zerklüftete Gelände ist für
Großveranstaltungen wie diese wie geschaffen. Da die verschiedenen
Bühnen (5 an der Zahl) sich jeweils in Bodensenken befanden, sind
sie räumlich und akustisch von einander getrennt das man sich
untereinander nicht stört. Weiter gab es einen großen Rummelplatz
mit verschiedenen Fahrgeschäften, jede Menge Verkaufsstände sowie
verschiedene Info und Werbestände. Letztere machen es ja erst
möglich dass dieses Fest bei freiem Eintritt besucht werden kann.
Auch wenn die Brauerei Hasseröder als einer der Hauptsponsoren
sicher den finanziellen Löwenanteil trägt. |
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Dieses ging sogar soweit das Strom für Camping und Wohnwagen frei
zur Verfügung stand. Zu diesem Zweck surrten überall auf dem Gelände
verteilt Dieselaggregate. Der Auftritt von Silverwood war im
Amphitheater Agora geplant gewesen. Leider kam es dazu aber nicht.
Erst konnte ich es nicht glauben als es hieß wir ziehen ins
Festzelt um es gäbe eine Unwetterwarnung. Doch dann öffnete der
Himmel mal wieder seine Schleusen und es goss in Strömen. Schade
denn das Amphitheater währe eine super Location gewesen. Nun also
wieder einmal Bierzeltatmosphäre und der Regen verwandelte das
Gelände in ein Sumpfland. Die angereisten US-Van welche sich zu
einer Wagenburg auf der Wiese formiert hatten sahen zu das sie mit
ihren Hinterrädern zur Asphaltstraße kamen. Dann der lang ersehnte
Auftritt von Silverwood. Sie gehören zu den wenigen Bands der
Country-Szene in Deutschland die ein ganzes Konzert nur mit eigenen
Songs bestreiten könnten. Dabei haben sie, wie alle Künstler ihren
eigenen Stil. Dieses birgt die Gefahr das man sie mag, oder nicht,
ganz abgesehen von der Qualität.
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Vorwiegend präsentierte Silverwood Songs ihrer aktuellen, anfangs
dieses Jahres erschienen CD „My Side Of Town“. Von Ihrer ersten CD
„Drive“ ist zu meinem Bedauern, nach dem Weggang von Ernest Ray
Everett, leider nicht mehr viel übrig. Einzig der Song „Horses Run
Free“ ist mir in guter Erinnerung geblieben. Ansonsten versteht es
Frontfrau Miruna nach wie vor das Publikum anzuheizen und wechselt
hin und wieder ihr Bühnenoutfit für bestimmte Songs. Wie bei der
Cover Version von Shania’s „Man! Feel Like A Woman“ oder sie steht
Beispielsweise bei dem Song „Billy & Willy“ als kleines Mädchen mit
Teddybär im Arm auf der Bühne. Ware Begeisterungsstürme löst auch
immer wieder Heiko Ahrend aus, wenn er zur Fiddle greift und die
Musik wieder mehr zu Country schwenkt. Silverwood vermischt Country
mit Pop und meist ist ihre Musik mehr bei letzteren angesiedelt.
Allerdings kann und sollte man bei ihnen nicht versuchen solche
Grenzen zu ziehen. |
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Einzig
und allein die Technik hat sich mal wieder nicht mit Ruhm
bekleckert. Leider war Silverwood auf fremde Aussteuerung
angewiesen. Stellenweiße klang es einfach nur schrecklich. Man hätte
es auf die vom Wetter gegebene Notlösung schieben können. Aber nach
Ihrem Auftritt spielte noch die Band, welche eigentlich für das Zelt
vorgesehen war. Da wurden noch einmal zusätzliche Boxen
angeschlossen und mit einem Mal war der Sound in Ordnung. Allerdings
spielten diese eine Art Deutschrock oder was weiß ich und so wurde
es dann Zeit für uns zu gehen. Für den nächsten Tag war angekündigt
der „kleine Johannes Berg“ oder auf Englisch was dieser aber soweit
ich weiß außer beim Nahmen ablehnt „Jonny Hill“. Aber ohne uns!
Das
versprochene Rodeo, was selbst in der lokalen Presse noch
angekündigt worden war, fand leider auch nicht statt. Grund dafür:
der Veranstalter hatte nach dem er von ein paar uneinsichtigen und
selbstgerechten Möchtegerntierschützer terrorisiert worden war
dieses aus dem Programm genommen. Schade.
Keep it Country says...
Daniel, Rich & Cypermouse |
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