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Karl May Fest 2006 in
Radebeul
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Wenn Kampfgeheul durch
den Lößnitzgrund hallt, Indianergesänge sich mit Bluegrass &
Countryklängen mischen, wenn aus dem „Lößnitzdackel“, der
Schmalspurbahn zwischen Radebeul und Radeburg, der Santa Fe Express
wird, dann weiß der Kenner , Radebeul feiert wieder seinen
bekanntesten Einwohner.
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Zum 15.Mal verwandelte
sich der Radebeuler Lößnitzgrund in einen Treffpunkt für alle
Karl-May -Fans. Aber leider wurden der wichtigsten Gast nicht
„eingeladen“, denn der Wettergott war kein Karl-May-Fan. Es mssten
die Aktionen den ganzen Samstag bei Regen, Gewittergüssen und Kälte
durchgeführt werden bzw. sogar erheblich eingeschränkt werden. Aber
das tat der guten Stimmung keinen Abbruch. Die Festmeile zieht sich
durch den Lößnitzgrund ,von Bahnstation Weißes Ross bis Haltepunkt
Lößnitzgrund. Den Santa Fe Express konnte man mit der Eintrittskarte
gratis benutzen, aber auf einen Gefahr, denn Banditenüberfälle sind
nicht ausgeschlossen. Von Bahnstation „Weißes Ross“ führt der Weg
vorbei am Westerncamp “White Horse“, wo der Radebeuler Country &
Westernverein mit Lassowerfen und Stuntshows präsent war. Weiter zum
Indianerdorf an der Grundmühle. Hier Indianische Gesänge,
traditionelle Tänze und Handwerk sowie Bräuche der Indianers
Nordamerikas präsentiert von den „Buffalos“ aus Röderau. |
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Am Hohen Stein war
wieder das Indianerlager. Hier fand das traditionelle indianische
Tanzfest vor der impossanten Felskulisse statt. Hier wurde, soweit
das wettermäßig möglich war, Tänze und Geschichten der Indianer
Nordamerikas präsentiert Dazu sind Indianer extra aus
USA und Kanada angereist. Auch wurden im Vorfeld des Festes von den
Indianern wieder die Felsen bemalt. Die Darstellung soll einen Bären
zeigen. Am Haltepunkt der Bahn Lößnitzgrund hatten die „Virgina
Volunteers“ Quartier bezogen. Etwas abseits von der Festmeile war
das Sternreitercamp ,wo es wieder ein Westernreiturnier gegeben hat.
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Und an allen Stationen
des gesamten Festgelände sehr viele Aktivitäten für Kinder, wie z.B.
Schminken, Abenteuerspielplatz, Bogenschießen, Bratpfannenweitwurf.
Hauptanziehungspunkt, ganz besonders für alle Country & Bluegrassfans, ist die Bühne in
„Little Tombstone“, eine kleine Westernstadt. Hier gab es am Freitag
schon eine Country Night mit den Canyon Boys. Am Samstag fand hier
das Bluegrass & Countryfestival statt. Den Anfang machten Black
Jack, eine tolle Bluegrass Band aus Tschechien. Sie hatten noch
Glück ,sie konnten als einzig Band bei Sonnenschein spielen. Mit
Relief anschließend ein weitere Vertreter der doch recht großen
Bluegrassgemeinde unseres Nachbarlandes Tschechiens. Sie sind die
besten Bluegrassband Tschechiens, mehrfach aus – gezeichnet. Relief,
das sind Mandolinisten Tomas Dvorak, Banjospieler Zbynek Bures,
Gitarrist Jiri Holoubek und Pavel Peroutka am Kontrabass, vier
hervorragende Instrumentalisten ,die ihr Handwerk verstehen. |
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Relief beherrscht den
vierstimmigen Satzgesang in Vollendung. Experte Mario Wildner sagte
über die Band :„Relief“ selbst spielen Bluegrass, wie er besser fast
nicht zu machen ist.“ Dem ist nichts hinzuzufügen und davon konnte
sich der Besucher in Radebeul selbst überzeugen. Recht modern und
viel Country auch für Line Dancer war von Doug Adkins & Stars'n Bars
zu hören. Mit der sächsischen Band Bandana – The Sound of
Johnny Cash war eine der besten mitteldeutschen Countrybands zu
hören. Hier ist der Name Programm, Songs von Altmeister Johnny Cash.
Als Backroundchor mit dabei bei diesem Auftritt die
Schwarzwasserperlen. Man glaubt dabei fast, da Cashs Frau June
Carter und deren Schwestern zu hören, so authentisch klingt der
Gesang der Schwarzwasserperlen (die eigentlich Volksmusik machen!!!)
In der Westercity war natürlich noch viel mehr los. |
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Zwischen den
Musikdarbietungen präsentierten die sächsischen Landesbühnen Szenen
aus deren aktueller Winnetou-Inszenierung.
Man konnte Sattler und
Barbier bei der Arbeit über die Schulter schauen oder sich von
Wahrsagerin die Zukunft voraussagen lassen. Auch trieben die beiden
Halunke Big Eddy und Locci ihr Unwesen,“raubten“ die Bank aus. Aber
wie in jeder guten Stadt sorgte der Sherriff schnell für Ruhe und
Ordnung und brachte die Banditen ins Jail. Mit der
Deutschlandpremiere des "Jesse James Reenactment" präsentierte
Radebeul erstmals einen Klassiker der US-Geschichte. Seit 1948
spielen Nachfahren der Bewohner Northfields (Minnesota)
originalgetreu einen Überfall der Jesse-James-Bande von 1876 nach.
Mehr als 100.000 Zuschauer verfolgen in den USA dieses Ereignis, am
Sonntag zeigten die Akteure das Spektakel in der Westernstadt
"Little Tombstone" im Lößnitzgrund. Etwas enttäuscht waren einige
Orientfans, da es in diesem Jahr keine Orientteil gegeben hat. Über
alles kann man natürlich nicht berichte, es ist zuviel . Die
Eintrittspreise sind sehr positiv. Am Freitag frei, am Samstag 7,--
Euros, am Sonntag 5,-- Euros. Dabei incl. Die Fahrt mit dem Santa Fe
Express und ermäßigter Eintritt im Karl May Museum.
Jens Rieling |
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