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3. Country – Familien – Weekend Niederlausitz

Ja, glaube, so charakterisiert man das 3. Country – Familien – Weekend Niederlausitz im Waldbad Crinitz zu Pfingsten 2010  am besten. Gemütliche  familiäre und lockere Atmosphäre, gute Musik, nette Leute, gute Stimmung. Eine Art der Durchführung der Veranstaltung, wie man das hier in Deutschland recht selten erlebt. Die Musiker, die hier auf der Bühne stehen, spielen im Festzelt drei Sets bis ca. 23:30 Uhr. Und, sozusagen den 4 .Set, dann in gemütlicher lockerer und auch feuchtfröhlicher Runde nur mit Akustikgitarre am Lagerfeuer.

DJ Tex aus Berlin war das ganze Weekend für die Pausenmugge zuständig. Und er hat seinen Job an allen Tagen hervorragend gemacht. So stell ich mir einen perfekten DJ vor!! Sehr gute Musikauswahl quer durch alle Stilrichtungen, dazu immer ein paar Infos über den jeweiligen Künstler  und einen lockeren Spruch. Es hat mir wirklich sehr viel Spaß gemacht, mit Tex zu fachsimpeln.

 

Am Freitagabend gehörte die Bühne einem guten Freund aus der Schweiz, Fredy und seine BandX.  Im letzten Jahr noch als Gast, hat Fredy in diesem Jahr seine ganze Band mitgebracht. Mit einer guten Mischung Country, Country Oldies und Oldies war dies ein gelungener Auftakt für das Fest im Waldbad. Das BandX  eine besondere Vorliebe für die Musik von CCR hat, merkte man ganz deutlich, soll heißen, es waren recht viele CCR-Klassiker im Programm. Ganz besonders im Ohr geblieben, und sicherlich nicht nur bei mir, ist ein Song in Schwyzerdeutsch,  „Ewigi Liebi“, ein sehr schöner Schmusesong.

Mit einem Line Dance Workshop begann dann der Samstag. Auch wenn es aus dieser Ecke ein wenig gemault wurde, ich finde Rike’s Anordnung der Tanzfläche im Festzelt nicht direkt vor der Bühne, sondern am anderen Ende des Zeltes goldrichtig. Rike’s Überraschungsband am Samstagnachmittag war auch wirklich eine Überraschung und für viele, auch für mich,  das Highlight des kleinen Festes. Extra aus der Slowakei und Tschechien angereist waren Ralph Schut & seine Band

BandX (Schweiz)


G-runs’n Roses. Etwas später als ursprünglich geplant angereist, weil der Zug, mit dem der Fiddler aus der Slowakei nach Prag gereist ist , ca. 2 Std. Verspätung hatte. Scheint, als ob die tschechische Bahn auch nicht besser ist wie die deutsche Bahn. Am Männertag-Weekend beim European World of Bluegrass Festival in Holland wurden die sypatischen Jungs als beste Bluegrass Band Europas ausgezeichnet. Glückwunsch!!! Diese Auszeichnung haben die Jungs wirklich verdient! Denn was wir dann hier zuhören bekommen haben, waren zwei Sets mit erstklassiger und sehr gut gespielter Bluegrass Musik. Alles ohne Technik, keine Mikrophone, keine Verstärker, keine Boxen. Einfach schön zum zuhören und genießen. Während im ersten Set vorwiegend Bluegrass Klassiker & Standards gespielt worden, präsentierte Ralph und seine Band im zweiten langen Set viele Titel aus der eigenen CD „Learning To Fly“, die natürlich auch reichlich Käufer gefunden hat. Überhaupt das Publikum hat auch hervorragend reagiert, fast alle Gespräche wurden auf ein Minimum reduziert, so dass man der Musik ohne Lärm genießen konnte. Teilweise war es im Festzelt so still, man hätte eine Nadel fallen hören.

G-runs’n Roses (Tschechien)

Übrigens die Wartezeit auf ihren Kollegen in Prag hat Ralph Schut optimal genutzt und hat in den zwei Stunden einen Song geschrieben. Der neue Song in tschechischer Sprache wurde dann hier gleich improvisiert dem Publikum angeboten. Nach der kurzen Erklärung von Ralph Schut (der als gebürtiger Holländer deutsch konnte und alle Ansagen gemacht hat) war dann klar, warum die Musiker während des Singens das grinsen nicht von den Lippen bekommen haben. Es war ein recht lustiger Text über den zu spät angereisten Kollegen und die Eisenbahn. Mit sehr viel Applaus und erst nach mehreren Zugaben durften die Jungs dann „Feierabend“ machen. Und ganz sicher haben Ralph Schut & G-runs’ Roses hier viele neue Freunde gefunden. Wie zum Beispiel die US-Car Freunde aus Zwickau, die die Band nach dem Konzert noch zu einem kleinen Fotoshooting zu ihren Fahrzeuge einluden.


Leider ging der Abend dann nicht so super weiter. Mit Stan Silver stand zwar ein recht guter Musiker auf der Bühne. Der Funke wollte hier aber nicht so richtig auf das Publikum überspringen. Stan präsentierte mit Gitarre und Halbplayback die Songs von seiner CD, dazu Country –Songs quer durch die Jahrzehnte. Vielleicht war aber der Fehler in der Halbplayback-Mugge zu suchen, denn am Lagerfeuer später nur mit Akustikgitarre und gemeinsam mit Barry P. Foley  war die Musik wieder recht gut.

Sonntag hab ich dann, wieder einen Ausflug in die herrliche Umgebung gemacht. Schon im Nachbarort von Crinitz, in Fürstlich Drehna, ist ein Wasserschloss mit einer recht ausgedehnten Parklandschaft. Ebenso ist der Spreewald, Tropical Island oder der Eurospeedway Lausitz in 30 min.  Autofahrt zu erreichen und laden zu einen Ausflug ein. Klar ist  auch das baden am Veranstaltungsort im Waldbad möglich gewesen. Aber bei nur 16-17 Grad Wassertemperatur haben sich nur ganz wenige Mutige in die Fluten gestürzt.

Zur besten Kaffeezeit stand dann am Sonntagnachmittag Barry P. Foley auf der Bühne. Zuvor hat es am Morgen schon einen kleinen Frühschoppen mit Barry gegeben. Barry gehört mittlerweile schon zum „Inventar“ hier in Crinitz. Unglaublich ist das Repertoire von Barry. Gerade am Lagerfeuer konnten wir das besonders bemerken. Barry P. Foley konnte fast jeden Musikwunsch erfüllen, ganz selten musste er passen, kannte er einen Song nicht.

Hermann Lammers Meyer & Barry B. Foley


Jetzt am Nachmittag präsentierte Barry viele neue  eigene Songs wie z.B. „Boom Chicka Boom“, “That Girl Who sang Johnny Cash“ (das eigentlich ein Duett mit Marti Wolfe ist) oder „I Play Country Music“. Auch durfte sein großer Erfolg aus 2009 „Airport Love Story“ nicht fehlen. Teilweise arbeitete Barry mit dezent eingesetztem Halbplayback, die meisten Songs aber sang er ohne technische Unterstützung nur mit seiner Akustic-Gitarre.

So gegen 20:00 Uhr am Sonntagabend betritt dann Hermann Lammers Meyer, das Country-Urgestein aus dem Emsland, die Bühne. Hermann brachte natürlich vorwiegend seine eigenen Songs, die er ja fast alle in USA mit berühmten Studiomusiker aufgenommen hat. Auch Wünsche vom Publikum, so wie z.B. „Bauer Barnes Mühle“, wurden erfüllt. Sehr lange blieb Hermann nicht alleine auf der Bühne. Barry P. Foley war in allen drei Sets von Hermann  für einige gemeinsame Songs mit auf der Bühne, teilweise hatte Barry auch seine Gitarre dabei. In einer Pause zwischen den Sets gab es zu Gunsten des Waldbadfördervereins eine amerikanische Versteigerung.

Pünktlich zum Lagerfeuer fing es dann leider an zu regnen. Aber kein Grund zum nach Hause gehen. Rike & Freddy haben einfach das Festzelt wieder aufgemacht, auf die Tanzfläche eine Kerzen gestellt, Bänke ringsherum  und fertig ist das „Ersatzlagerfeuer“. Weiter ging  es dann bis zum frühen Morgen mit akustischer Countrymusic von Hermann Lammers Meyer und Barry P. Foley. Und bevor dann alle am Montag die Heimreise angetreten haben, werden sicher alle den Termin für das herbstliche Country Weekend im Waldbad Crinitz notiert haben. Dann vom 17.-19.09.2010 wird u.a. Michael Lonestar aus Polen erwartet.

Übrigens eine sehr gute Geste fand ich vom Veranstalter, dass die Bewohner aus dem Ort Crinitz das Fest zu etwas vergünstigten Eintrittspreisen besuchen konnten. Sicher ein nachahmenswertes Modell auch für andere Veranstaltungen.

Jens Rieling